Guten Morgen Herr Schinzel,
Wir waren noch nicht 5 Minuten unterwegs, da stieg Ella über die Rücksitze und holte sich aus dem Korb die Ochsenschwanzstücke, die mein man dort vergessen hatte.
Bis heute hat sich eigentlich herausgestellt, dass sie ganz schön verfressen ist - nur nicht in Bezug auf die typischen Leckerlies, die man kaufen kann. Die Fahrt von Köln nach Lage/Hörste war ruhig, Ella verhielt sich ansonsten vorbildlich. Bei Ankunft am Samstag musste sie auch schon ganz schön etwas aushalten, wenn man bedenkt, wie scheu sie noch ist. Die Nachbarn waren alle da und wollten sie begrüßen. Meine Eltern waren auch da. Den Garten hat sie sofort in Besitz genommen und schnell begriffen, dass sie sich hier frei bewegen konnte.
Auf einer Skala von 1 - 10 ergab sich folgendes Bild:
Garten 10
Eddi (Labrador der Nachbarn) 9
Rasti (Jack Russel der Nachbarn) 8
meine Mutter 6
ich selbst 5
mein Vater 4
mein Mann 3
sonstige Nachbarn 1
Inzwischen gilt diese Punktezahl schon nicht mehr, mein Mann wird sehr viel mehr von Ella geschätzt. Im Haus ist sie äußerst gelassen und entspannt, lässt sich von uns überall anfassen, wir können im Flur über sie hinwegsteigen, ohne dass sie Angst hat. Beim Frühstück legt sie sich immer so hin, dass sie uns zusehen kann. Die Dinge, die sie allerdings lernen soll - da tut sie sich schwer.
Den riesigen Korb, den sie im Haus als ihren Platz ansehen soll, hat sie noch nicht akzeptiert. Heute morgen hat sie das erste Mal darin gelegen, nachdem wir ihn mit Thunfischspuren präpariert hatten.
Durch die \"Hundetür\" geht sie noch nicht. Zuviel Angst, die Kunststoffstreifen, die sich teilen, sind ihr nicht geheuer. Aber auch hier arbeiten wir mit Thunfischspuren. Überhaupt geht sie ungern durch Türen oder Tore. Auch verbindet sie mit ihren normalen Mahlzeiten etwas Unangenehmes. Wenn ich ihr den Fressnapf hingestellt habe, kann sie ihren Appetit nicht verbergen, ist aber gleichzeitig sehr viel misstrauischer und ängstlicher als zuvor.
Unterm Strich macht sich Ella verhaltenstechnisch sehr gut. Nur ihr gesundheitlicher Zustand macht uns Sorgen: Der Husten ist zwar besser geworden, aber noch nicht ganz weg. Außerdem hustet sie immer nach dem Fressen, was nicht von der Lunge, sondern vom Magen kommt. Im Haus schnauft sie wie eine Dampflok. Seit gestern ist sie am rechten Hinterlauf verletzt und mag nicht auftreten. Beim Spazierengehen ist nichts gewesen. Auch hat sie sich nichts in die Pfote getreten, die konnte ich intensiv untersuchen, ohne eine Reaktion. Die schmerzbehaftete Stelle scheint zwischen Pfote und Knie zu sein, ohne dass man etwas sieht. Wir werden frühestmöglich unseren Tierarzt aufsuchen...Fortsetzung folgt.
Freundliche Grüsse
Dieter Kühnel
Marin Henkenjohann