Lieber Herr Schinzel, Robert und andere Barryinteressierte:
Barry ist super!
Das nur, falls Ihr es bisher noch nicht wusstet.
Warum?
Barry und die Katzen: Da Barry den Katzen gegenüber zwar neugierig, teilweise auch noch etwas ungestüm, aber durchweg freundlich ist, hat er jetzt 100% Freilauf in der Wohnung. Vorgestern habe ich die Leine, die bis dato noch am Heizkörper hing, entfernt.
Barry springt noch häufig auf, wenn die Katzen das Wohnzimmer betreten, aber er geht nicht auf Tuchfühlung sondern bleibt auf fünf Zentimeter Abstand und steht dann schwanzwedelnd (niedrig gehaltene Rute) und quietschend vor ihnen. Moritz ignoriert ihn und Grizu gibt ihm Köpfchen, nur Bonsai ist er noch etwas unheimlich. Er hat Barry schon mal eins auf die Nase gegeben oder er flüchtet unter den nächstbesten Stuhl. Sitzt Bonsai auf dem Stuhl, ist er entspannt. Natürlich sind die Katzen, wenn ich nicht da bin, nicht im Wohnzimmer, so weit traue ich dem Frieden noch nicht. Aber Bonsai hat schon die ein- oder andere Nacht mit Barry im Wohnzimmer verbracht. Draußen macht Barry noch ab und zu einen Ansatz, hinter Grizu oder Moritz herzusprinten, wenn wir vor dem Schlafengehen noch mal Nachbars Hecke gießen. Selten, daß ich ihn da bremsen muß, meistens bleibt er nach 2 Schritten von alleine stehen.
Barry und die Menschen: Von der Katastrophe Tierarztbesuch abgesehen seltenst Probleme. Einmal hat Barry im Dunkeln jemanden angeknurrt (machen andere Hunde im Zweifesfall auch), vor ein paar Tagen wollte er eine Nachbarin verbellen. Sie hatte eine Einkaufstasche in der Hand und ich denke, sie hat damit eine Schwungbewegung gemacht. Ein kurzes Nein reichte und wir konnten zusammen weiterlaufen. Ansonsten nur neutrale bis positive Erfahrungen. Läuft Barry im Wald und auf der Wiese frei, interessiert er sich nicht für Menschen. Wird es eventuell enger, nehme ich den Kong und Barry hat nur noch ein Ziel… Hier im Dorf gibt es ein paar Leute, vornehmlich älter, alleinstehende Damen, die gerne ein paar Leckerchen verteilen. Die Stellen kennt Barry mittlerweile und steht schwanzwedelnd und erwartungsvoll vor der Türe. Öffnet diese sich, nimmt er sofort die Sitz-Position ein. Natürlich sage ich allen Leuten, daß sie Barry nicht anfassen sollen.
Meine Nachbarn, mit denen ich häufig spazieren gehe, hat Barry gut akzeptiert. Beide legen es nicht drauf an, Barry zu streicheln. Sebastian hat sich allerdings schon zweimal bei dem Automatismus „Leckerchen reinschieben – Kopf tätscheln“ erwischt. Sein Kommentar: „Ups, hatten wir grad ja noch drüber gesprochen, daß man das nicht macht. Aber es ist ja nichts passiert.“
Gestern hatte ich mehrere Leute zu Besuch. Barry hatte ich erst in der Box. Nachdem anfänglichem Bellen hat er sich eingekriegt. Als alle gemütlich saßen, hat Barry seinen Maulkorb aufgekriegt und wurde auf die Gesellschaft losgelassen. Keine Reaktion - kein Knurren, kein Bellen. Er ist kurz durch den Raum gelaufen, hat sich etwas Futter reinschieben lassen, dann hat er sich hingelegt. Einmal hat er kurz geknurrt, als jemand aufgestanden ist. Das wars.
Die nächste Stufe ist, den Maulkorb abzunehmen. Aber wann ich das mit wem und wie mache, weiß ich noch nicht. Wird auch erst noch was Wasser den Rhein runter fließen, bevor ich mich daran wage.
Gesundheitlich geht es Barry gut. Vom Vestibularsyndrom hat er eine leichte Kopfschiefhaltung zurückbehalten, die ihn nicht weiter stört. Beim Schütteln hat er noch etwas Probleme, da ist er sehr verhalten.
Barry ist glücklich, daß ich seine Futterration erhöht habe. Ich war erschrocken, daß er ein Kilo abgenommen hatte, als ich ihn vor drei Wochen erneut auf die Waage gestellt habe!!! Er ist ja eh ein Hänfling und sollte ja eher Muskeln aufbauen und nicht generell abnehmen.
Seine Kondition ist super. Zwei Stunden Spaziergang mit rauf und runter auch noch viel Kong-Apport: Kein Problem für ihn. Und Sie müssen nicht denken, daß Barry danach erst mal stundenlang platt ist oder am nächsten Tag Probleme hat.
So, das ist erst mal wieder genug des begeisterten Geschwafels.
Herzliche Grüße
Kirsten Scheidmann