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Lieber Herr Schinzel,
liebes Tierheim-Team,

Chiara, die kleine Diva, ist jetzt schon ca. 6 Wochen bei uns und so wollten wir mal einen Zwischenbericht abliefern.

Wir beobachten mit Stolz u. Freude jeden Fortschritt, den wir bei Chiara sehen und da sind so einige. Z.B. können wir Eichhörnchen mittlerweile schon mit größtem Interesse einfach nur BEOBACHTEN und die Überpopulation an Kaninchen im Park lässt uns zumindest bei Tageslicht (fast) schon kalt.
Insgesamt sind wir deutlich ruhiger geworden (interessanterweise seit wir ein Geschirr tragen) und neues Terrain zu betreten regt uns längst nicht mehr so auf wie am Anfang.

Den Hundebereich der Wohnung haben wir uns nach und nach komplett einverleibt, sozusagen sind „die Koffer (in weiten Teilen) ausgepackt“ (ein paar Utensilien haben wir aber sicher noch für später … J) . Nachts müssen wir schon seit einigen Wochen keine Kontrollgänge mehr in der Wohnung machen, sondern können so richtig tiefenentspannt durchschlafen.
– Jedenfalls bis 5.30 Uhr, dann geht es raus zur ersten Runde!

Chiara die Welt zu zeigen macht echt Spaß, sehr vieles scheint sie nämlich noch gar nicht zu kennen. Auch wenn wohl nie eine große Schwimmerin aus ihr wird, liebt sie es am Rhein Wellen zu jagen (nasswerden bis max. zur Brustspitze) und durch den Sand zu toben als gäbe es kein Morgen. Dass sie die Jetski-Fahrer nicht einholen und auch nicht erreichen kann, hat sie mittlerweile auch begriffen. Dafür pirscht sie sich jetzt an große Steinbrocken im Wasser an, verbellt sie und ergreift dann die Flucht, wenn die sich trotz größtem Imponiergehabe wenig beeindruckt zeigen. Die Wasserbüffel in der Wahner Heide findet sie noch immer suspekt und dass uns die Esel dort am Zaun entlang bis zum Auto begleiten wollen, weiß sie nicht wirklich zu schätzen und findet es eher blöd.

Natürlich haben wir jetzt nicht plötzlich alle lieb und blaffen weiterhin manche anderen Zeitgenossen auf 2 oder 4 Beinen an, die uns anstarren oder wo die Chemie nicht passt. Aber daran arbeiten wir. Ebenso wie am Alleinsein können. Bis das klappt arbeiten die Frauchen „Schicht“ und eine hat sogar ihre Arbeitszeit (erstmal) für 3 Monate reduziert.
Erste nähere Hundebegegnungen hatten wir auch schon. Konrad z.B., ein Sloughi, der sich bei einem gemeinsamen Spaziergang in Chiara blitzverliebt hatte und so lange nicht locker ließ, bis schließlich akzeptiert war, dass er neben ihr laufen durfte. Oder der gute alte Jack, den viele Gassigänger/innen ja noch kennen und mit dem wir ab und an gemeinsam durch die Gegend ziehen.

Eine komplette Familienzusammenführung (wie anfangs erträumt) wird es wohl leider nicht geben oder wenn, dann in sehr, sehr weiter Zukunft. Aber auch hier sind wir dabei für alle Parteien einen guten Weg zu finden, es wird jeden Tag ein bisschen runder. Bis dahin erst mal Beziehungsstatus überwiegend „dauernd getrennt lebend“ ;-) und das in der gleichen Wohnung, das muss uns erst mal einer nachmachen!
Zum Beweis, dass es auch den Piratenbräuten gut geht, ein paar Wohlfühlfotos auch von Ihnen.

Wir haben noch ein gutes Stück Weg vor uns, aber das wichtigste ist ja, dass wir uns entschieden haben, den ZUSAMMEN zu gehen und deshalb wird es Zeit
ist zu sagen: GLÜCKLICH VERMITTELT !

In diesem Sinne bis zum nächsten Mal und vor allem noch einmal ganz herzlichen Dank an Herrn Schinzel und das komplette Tierheim-Team: für Euer Vertrauen, Eure Unterstützung und Eure Geduld.

Viele Grüße von Chiara, Ginger, Nelli, Gabi & Claudia