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Liebe Menschen vom Tierheim!

Gary (ehemals Carsten, der „Balken-Kater“) war im Juli drei Wochen allein zu Hause, natürlich mit professioneller, zuverlässiger Katzensitterin. In dieser Zeit hat er es endlich mal geschafft, das ganze Haus zu erkunden und sich überall mal hinzulegen und aus den Fenstern zu schauen.

Nach vier Jahren, die er jetzt bei uns ist, wurde es auch mal Zeit, dass er sich überall breitmacht – sonst wird ihm das von unserer Katzenprinzessin Okki ja gern verboten.

Eine Woche später war ich drei Tage weg, Gary betreut von Tochter und Mann. Dienstag kam ich wieder, und Gary war so froh, dass er sich nicht nur auf die Couch neben mich traute, sondern – das erste Mal! – sich auf mich legte. Ein Foto hängt an.
Eine Stunde später war er weg. Wie immer abends war er noch einmal kurz nach draußen gegangen, aber dieses Mal kam er nicht wie gewohnt nach einmal Rufen ins Haus geschossen. Auch am nächsten Morgen kam er nicht. Er war schon mal zwei Tage weg gewesen, daher machten wir uns noch nicht die richtigen Sorgen. Aber er kam nicht. Wir spulten das übliche Programm ab, fragten die Nachbarn, gaben in der Bäckerei Bescheid, machten Aushänge … Gary ist auch bei uns im Haus häufig nicht zu sehen und zu hören gewesen, auch bei intensiver Suche zu dritt haben wir ihn nicht gefunden. Nach einer Woche wurde sein Fressplatz leergeräumt. Wir vermuteten, dass er entweder in ein Haus ist, dessen Besitzer am nächsten Tag in Urlaub gefahren sind und er somit eingesperrt war, oder eine Katze/ein Hund hatten ihn so weit weggejagt, dass er nicht nach Hause fand, oder – schlimme Vermutung – überfahren.
Gestern Abend hatte ich trotz schlechten Wetters doch nochmal die Terrassentür geöffnet. Und fast zur selben Zeit, wie er verschwunden war, rannte Gary wie ein geölter Blitz in unser Haus und die Treppe hinunter in den Keller, seinen Zufluchtsort. Dünn, fünf Minuten lang eingeschüchtert, dann die Streicheleinheiten einfordernd, die er elf Tage und Nächte vermisst hat, voller Zecken, die wir jetzt eliminieren. Wer weiß, wo er war, was ihm widerfahren ist, dass er nicht nach Hause kam.

Als wir ihn vor bald vier Jahren bei Ihnen abgeholt hatten, waren wir alle der festen Überzeugung: Wenn der mal rausgeht und sich erschreckt, kommt er nie wieder. Er ist zu scheu und kann sich gar nicht richtig in eine Familie einfinden.
Jetzt ist er wieder da. Er ist angekommen. Wir sind sein Zuhause, das er (wieder)gefunden hat. Beweis dafür ist auch das zweite Foto, das ich angehängt habe: Gary auf „seinem“ Kratzbaum, so tief schlafend, dass ihn noch nicht einmal das Blitzlicht stört.

Danke für diesen tollen Weggefährten!

Viele Grüße
Anne H.