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Liebes Team des Tierheims Dellbrück,

über 3 Jahre lebt Elfie nun schon bei mir. Jetzt möchte ich allen so gewissenhaft fürsorglich und umsichtig tätigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einmal Rückmeldung geben, wie es ihr in den letzten Jahren ergangen ist.

Elfie war ein Fundtier und kam mit einem Wurf neben sich und einem weiteren im Bauch im Tierheim an. Sie wurde dort wohl abgestellt oder abegegeben.
Zu Beginn ist sie mir gar nicht besonders aufgefallen. Vielleicht leuchtete ihr weisses Schnäuzchen ein wenig hervor. Die Anzahl heimatloser Tiere war groß und ich war regelrecht erschrocken darüber. Für mich war wichtig, dass es ein Weibchen war und dass sie sich mit meinem Kaninchenbock (damals 5 Jahre alt und kastriert) gut verstehen würde. Der war seit kurzem allein.
Elfie kam im November zu mir und lebte erst eine Zeit lang in der Wohnung. Elliot und sie schienen gleich einen guten Draht zueinander zu haben und sehr schnell wurden sie richtig innig miteinander. Im Frühjahr dann habe ich beide an die Aussenhaltung auf dem Balkon gewöhnt.
Man sieht auf den Fotos gut, wie gern die beiden aneinander kuscheln, sich lecken und immer wieder die Nähe des anderen suchen. "Frühlingsgefühle" überkommen - interessanterweise - meistens nur Elfie und sie macht sich die Behäbigkeit von Elliot zunutze und besteigt in einfach von vorne.
Vor allem aber, wenn es um das Futter geht, ist Elfie nicht nur schneller bei der Möhre, sondern schleppt gleich alles, was sie raffen kann, mit sich in eine andere Ecke und "bunkert". Sie ist eindeutig die pfiffigere von beiden, was der Beziehung aber keinen Abbruch tut.
Im Sommer habe ich sie einmal auf dem Stuhl sitzend erwischt (s. Bild), als sie die Äpfeltüte entdeckt und erobert hatte.
Sie ist auch die mutigere und neugierigere von beiden. Nur der Tierzahnarzt, der macht ihr zu schaffen.
Leider hatte Elfie vor 2 Jahren mehrere Zahn-Ops, weil ein Zahn des Oberkiefers eitrig und entzündet war. Es war alles eine langwierige und schmerzhafte Prozedur und nun fehlt ihr der Gegenspieler für den Backanzahn im Unterkiefer. Der wächst unverschämt schnell, so dass ich alle 8 Wochen mit ihr zur Tierärztin muss.
Die wiederum hat eine bahnbrechende Technik für einen schonenden Eingriff entwickelt. Mittels Ohrvene wird Elfie mit einem Bruchteil des sonst üblichen Sedativums sediert und schläft während des Eingriffs (s. Foto). Die Ärztin kann in Ruhe den Zahn abschleifen. Nach ca. 35 Min. ist sie dann wieder von allein wach.
Trotzdem braucht sie danach immer einen halben Tag, damit sie wieder richtig ins Lot kommt.
Aber zum Glück ist da oft Kaninchengesellschaft das Beste, was einem passieren kann. Da werden dann die Ohren einfach von Elliot ein bisschen länger geleckt und dann ist der Schrecken auch bald wieder vergessen.
Wie alt Elfie ist, kann leider niemand sagen. Ich hoffe, Sie freut sich noch lange an Möhren & Co. und natürlich hoffe ich auch, dass Ihr Begleiter noch ein paar Jahre vor sich hat.

Eigentlich sind die beiden mehr meine Untermieter, als meine Haustiere, denn jeder nimmt mit Interesse den anderen wahr, sucht mal ab und zu Berührungspunkte, aber jeder ist doch auch lieber bei seinem Artgenossen... Und so sollte es ja auch sein.

Ich wünsche mir, dass viel mehr Menschen sich den Tieren aus den Tierheimen annehmen, von dort die Tiere mitnehmen und ihnen ein Zuhause und Tierverständnis schenken; Statt in ein Zoogeschäft zu gehen, wo ein ewig nachwachsendes Überangebot von flauschig-weichen, zuckersüß mümmelnden Kaninchen und Kleintieren den Kindern Streichelfreuden verspricht.

Ich wünsche dem Tierheim Dellbrück alles Gute für die Zukunft!

Viele Grüße,

Beatrix H.