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Hallo liebe Tierfreunde im Tierheim Köln-Dellbrück!

Jetzt haben wir Ella fast genau 2 Jahre und ehrlich gesagt, wir sind uns sicher, dass viele Tierfreunde sie wieder zurück gegeben hätten. Wir würden sie allerdings nicht mehr für 1 Millionen Eur hergeben, obwohl wir immer noch Schwierigkeiten haben in besonderen Situationen.
Die Angst, die man diesem Tier in den ersten Monaten eingeflöst hat, ist unglaublich. Im ersten halben Jahr hat sie sich nicht getraut, sich zu lösen, wenn wir mit ihr spazieren gingen. Eigentlich praktisch, aber alles aus Angst! Flaschen, Stöcke, Autos mit Anhänger, spezifisch gekleidete Leute wirkten auf Ella bedrohlich. Am Anfang hatte sie Angst, aber mehr und mehr wurde aus ihr der Herdenschutzhund, der glaubte, uns vor diesen Gefahren beschützen zu müssen....Und wir mussten schließlich erst lernen, welche Signale auf sie wirkten, um entgegenwirken zu können. Die 3. Hundeschule hat uns und Ella geholfen, wobei das Wechselspiel zwischen unserer Angst und der von Ella immer noch nicht abgestellt ist. Wir haben Angst davor, was Ella anderen antun könnte, was für Ella bedeutet: Oh, Herrchen und Frauchen benötigen Schutz! Auf der anderen Seite war es erst seit der Hundeschule möglich, Freundschaften auf Hundeebene zu schließen. Davon haben wir jetzt schon eine ganze Menge. Einzig Hündinnen müssen schon ganz besondere sein, um von Ella geduldet zu werden. Allerdings in der Hundeschule ist das kein Problem. Wer mit zur Gruppe gehört, hat die Friedenskarte gelöst, wer auf die Gruppe zukommt, nun ja, hier beginnt jedes Mal die Übung für Mensch und Tier.

Aber jetzt einmal zu den positiven Seiten: Ella musste erst viele Dinge lernen, zu Beginn kam sie nicht ins Haus, sondern blieb lieber im Garten. Heute kratzt sie an der Tür, wenn sie in Haus möchte. Außerdem gibt es natürlich ohnehin feste Zeiten, Ella braucht feste Regeln und Rituale: Morgens spazieren gehen, mit uns frühstücken, gefüttert werden, wir fahren zur Arbeit und sie passt auf. Wenn wir wieder kommen, spazieren gehen, gefüttert werden, 1/2 Stunde Garten, mit ins Haus zu uns. Nachts bleibt sie im Haus, da sie äußerst wachsam ist und im Fall der Fälle die Nachbarn wecken würde. Für jugendliche Randalierer auf des Nachbarn Grundstück hat sie uns schon einmal aus dem Bett geholt - super! Ella ist kein Kläffer, sie bellt nur, wenn etwas los ist - super. Ella hat sich körperlich sehr gut entwickelt. Wir waren auf der Pferd und Hund Messe in Dortmund. Demnach ist Ella bestimmt 90 % kaukasischer Owtscharka. Aber wenn man die dort zur Ausstellung mitgebrachten Hündinnen streichelte, merkte man, dass keine auch nur annähernd das Muskelkostüm unserer Ella hat. Wir hoffen, das dieses ihr hilft, möglichst lange nichts von der linksseitigen HD zu merken, die bei der Kastration festgestellt wurde. Der Tierarzt ist hier eher optimistisch.
Ella ist eine richtige Schmusehündin geworden und mehr und mehr stärkt sie ihr Vertrauen in uns, weil wir gelernt haben, selbstbewusster aufzutreten. Wir werden jetzt in den zweiten Kursus wechseln (den ersten haben wir zwei Mal gemacht, wobei Ella die Prüfung regelgerecht nach dem ersten Mal bestanden hat). Ella und die Hundetrainerin lieben sich, obwohl Susanne so streng ist. Die beiden haben auch voneinander gelernt, denn Susanne züchtet Malinois (zwei Welten treffen aufeinander). Aber inzwischen bewundert Susanne die Persönlichkeit eines Herdenschutzhundes. Sie sagt, Ella habe zwar einen Dickkopf und müsste immer erst überlegen, ob sie einen Befehl ausführt. Dafür habe sie aber ein tadelloses Sozialverhalten und vor allem eine ganz klare Sprache. Ella sei nicht bösartig und kein Problemhund (was wir zeitweise geglaubt hatten, bevor wir in diese Hundeschule gingen).
Wir haben 2 Mal mit Ella Urlaub gemacht und wir können Sie bei ausreichendem Abstand auch zum Essen mitnehmen. Wir hatten keinerlei Probleme - man darf die schwierigen Situationen eben nicht heraufbeschwören. Ella fand es klasse, denn den ganzen Tag mit uns zusammen zu sein und zu wandern hat sie genossen. Sie bleibt allein im Auto und legt sich dann schlafen, da sie ja weiß, dass wir in nicht allzu langer Zeit zurückkommen. Im Haus und in Ferienwohnungen benimmt sie sich vorbildlich. Bei uns im Ort ist Ella überall bekannt und wir haben keine Probleme. Allerdings ist sie noch nicht so ausgeglichen, dass sie den Laternenlauf mitmachen könnte, aber da kommen wir auch noch hin!

Einstweilen ein glückliches Händchen bei der Vermittlung und einen schönen Laternenlauf wünschen

Dieter Kühnel
Marion Henkenjohann
mit Ella