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Guten Tag allseits

Heute vor genau einem Jahr habe ich Elli bei Euch in Dellbrück abgeholt und nach Hause in Basel mitgenommen. Anbei ein paar Fotos wie sie heute aussieht.

Es war insgesamt ein nicht sehr einfaches Jahr in welchem viel Ausdauer und Geduld verlangt wurden um dem sehr ängstlichen und überaus scheuen Geschöpf den normalen Alltag bekannt machen zu können. Gleich vorneweg sei gesagt, dass wir noch lange nicht am erwünschten Ziel angelangt sind und es werden sicherlich noch 2-3 Jahre vergehen bis so etwas wie die gewohnte Normalität erreicht werden kann. Ich habe mir die ganze Sache schon etwas einfacher vorgestellt, immer musste Elli's Angst, Scheue und Misstrauen bei allen geplanten Vorhaben berücksichtigt werden um diese Eigenschaften möglichst nicht noch zu verstärken.

Elli geht es aber gut und dank der Mithilfe von Tim wie auch von den anderen zwei Kollegen Momo und Tino konnten etliche Automatismen des Alltags an sie übertragen werden. Grundsätzlich ist sie (und wie schon immer auch Tim) 24 Stunden 7 Tage die Woche um mich herum und doch ist immer noch eine Restangst (oder auch Unsicherheit ?) bei ihr mir gegenüber vorhanden, zB. wenn ich ihr den Futternapf hinstelle und stehen bleibe, geht sie zuerst auf Distanz und kommt erst nach längerem Zurufen zum Fressen, wir sind von ehemals gute 30 Minuten Zurufen nunmehr bei ca. 5 Minuten angelangt ! Im Gegenzug, wenn ich auf dem Sofa sitze, kommt sie ungerufen daher und legt sich in Körperfühlung neben mich. Erwachsene Leute begegnet sie immer noch misstrauisch aber immerhin mit etwas weniger Angst, Kinder sofern sie nicht kreischen und schreien können auch noch knapp erleidet werden, andernfalls herrscht immer noch Panik. Wenn wir zu Besuch oder in Restaurants sind, legt sie sich bei mir am Tisch nieder und bleibt die ganze Zeit ruhig liegen. Sie erduldet dabei auch wenn Freunde oder Fremde sie streicheln, aber die Augen weiten sich dennoch.

Gehorsam konnte/kann nur insoweit geübt werden als was Elli bereit war bzw. ist zu erwidern. Mit Leckerlis und dgl. lässt sie sich, wie schon mitgeteilt, nicht locken. Das erschwert natürlich die ganze "Erziehung" extrem und ist deshalb mit ein Grund, dass sie ausser Haus immer an der langen Leine geführt werden muss obwohl sie zu Hause und im Garten auf Abruf kommt. Sie ist im Grundwesen ein fröhliches Tier und auch spielersich veranlagt, sei es beim herumtollen mit Tim (trotz seinen 14 Jahren) und beim Ball oder Stecken werfen. Auf Spaziergängen kann es sein, dass sie andere Leute sei es aus Angst oder Unsicherheit anknurrt, hier bleibt noch viel zu tun, damit sie nicht zum Angstbeisser wird. Hoffentlich legt sich dies im Laufe der Zeit.

Im September kommen Elli und Tim mit nach Schottland und je nach Situation und Umbegung hoffe ich sie auf den Stränden der Inseln Islay und Jura mal ab der Leine laufen lassen zu können (sie kann die Inseln ja nicht verlassen !). Reisen im Auto scheinen ihr zu behagen, sie liegt zusammengerollt auf dem Rücksitz (Tim ist immer noch der Beifahrer). Beim Öffnen der Autotüre wartet sie bis sie angeleint ist und springt nicht unkontrolliert heraus (war an sich - ausnahmsweise - wegen ihrer Ängstlichkeit einfach beizubringen).

Soviel für heute, melde mich zu gegebener Zeit wieder mal.
Mit freundlichen Grüssen
Markus K. (und natürlich Elli und Tim)