Liebes Team vom Tierheim in Köln-Dellbrück,
die Weihnachtszeit möchte ich nun zum Anlass nehmen Euch zu danken und Euch und den Tieren herzliche Weihnachtsgrüße zu senden und natürlich einmal zu berichten wie es unseren beiden „Fellnasen“ ergangen ist.
Als wir Sie im August 08 abgeholt haben, hatten beide noch keine Namen. Im Auto auf dem Heimweg wollten wir die beiden zuerst Gin und Tonic nennen, doch bereits nach einem halben Tag wurden daraus Tony und Ginny (darauf hören Sie mittlerweile auch – wenn Sie denn wollen ;-))
Die ersten Tage waren relativ unruhig, daher war es gut, dass wir uns Urlaub genommen haben. Tagsüber haben sich beide oft versteckt und sind nur für den Toilettengang und zum Fressen rausgekommen. Ihre Lieblingsplätze waren dabei eindeutig hinter der Waschmaschine und unter der Couch. In den Nächten wurde viel Radau gemacht, sich gejagt, rumgesprungen, gemiaut, geknurrt und gefaucht.
Zunächst haben wir manchmal befürchtet, die beiden würden sich vielleicht doch nicht verstehen, weil so lautstark gekämpft wurde (verletzt wurde –gottseidank- niemand).
Mit der Zeit haben sich die beiden jedoch wirklich wunderbar entwickelt, ich hätte zuvor nie gedacht, dass Katzen so tolle Haustiere sein können.
Tony und Ginny hängen mittlerweile extrem aneinander, es wird gekuschelt und sich gegenseitig geputzt, aber auch gejagt, gespielt und geklettert.
Beide Tiere haben viel Vertrauen gefasst. Am Anfang hat vor allem Tony hatte am Anfang ziemlich viel Misstrauen und ließ sich nur ungern anfassen und hat oft auf einen gut gemeinten Streichler feindselig reagiert. Von diesem Verhalten ist mittlerweile nichts mehr erkennbar. Wenn ihm der Sinn danach steht ist er richtig verschmust, er zeigt sogar seinen Bauch und lässt sich gerne streicheln. Seine Lieblingszeit zum Kuscheln sind die Morgenstunden so ca. 4:00 Uhr, da kommt er häufig unter unsere Bettdecke gekrochen, legt sich einem gerne auf den Bauch oder in den Arm und schnurrt wie ein Weltmeister. Ansonsten ist er sehr fasziniert von Wasserhähnen jeglicher Art und sieht sehr gerne dabei zu, wie man sich die Haare föhnt.
Unsere kleine Prinzessin Ginny ist eine mutige kleine Katze, sie ist sehr schnell auf uns zugekommen. Sie lässt sich gerne streicheln, mag jedoch so engen Körperkontakt wie Tony nicht so gerne. Sie lässt sich zwar auf den Schoß oder auf den Arm nehmen, doch es wird ihr schnell zu viel. Da braucht sie ihre Freiheit. Ginny sitzt gerne in Körben, Kartons und Schachteln aller Art, auch mit einer Papiertüte kann man sie glücklich machen. Ansonsten ist sie sehr verspielt. Am liebsten maltretiert sie meine Haargummis, da diese auf dem Laminat besonders gut flitschen. Sie jagt eigentlich allem gerne hinterher, Federpuscheln, Bällchen, Papierknäueln, einfach allem möglichen. Wenn Sie genug gespielt hat, trägt sie dann voller Stolz und mit erhobenem Köpfchen ihre Beute durch die Wohnung und bringt sie uns. Ginny hat zudem eine richtig penetrante Art entdeckt, mich morgens zum frühen Aufstehen zu bewegen: Sie sitzt neben meinem Kissen und patscht mir mit einem Pfötchen zärtlich ins Gesicht, so lange bis ich aufstehe.
Noch sind beide Wohnungskatzen und werden es auch noch einige Zeit bleiben. Vor allem, da wir mit den beiden umgezogen sind und sie sich die neue Gegend erst noch bis zum Frühjahr durch die Fenster anschauen sollen.
Den Umzug haben die beiden wirklich sehr gut verkraftet, in der Persönlichkeit der Tiere und im Verhalten hat sich absolut nichts geändert. Ihren neuen Kratzbaum haben sie super angenommen, die Toilette und alles andere auch. Die neue Wohnung wurde langsam erkundet, im Anschluss wurde über die besten Plätze verhandelt und gerauft. Beide haben sich Ihre Plätzchen gesucht und sind wieder absolut harmonisch miteinander. Mal liegen sie richtig eng beieinander und mal gehen sie sich eher aus dem Weg und jeder liegt auf seinem eigenen Platz.
Fressen und trinken können beide friedlich nebeneinander, da lässt sich niemand aus der Ruhe bringen.
Ich schicke Euch noch ein paar Bilder mit, wobei ich dazu sagen muss, dass es nicht so einfach ist gute Bilder von den beiden zu machen, da sie wirklich verdammt schnell sind und nicht auf Kommando still halten.
So der Text war nun etwas arg lang und ich hätte wirklich noch mehr darüber schreiben können, was die beiden täglich so alles aushecken und anstellen und wie sie uns mittlerweile eher uns erzogen haben als wir auch nur ansatzweise unsere beiden kleinen Freunde. Unseren Alltag bereichern die zwei jeden Tag ums neue und es war absolut faszinierend wie die beiden sich bei uns entwickelt haben.
Also liebes Team vom Tierheim Köln-Dellbrück:
Wir wünschen Euch allen ein frohes Weihnachtsfest und ein gesundes und glückliches neues Jahr 2009. Wir hoffen, dass auch im nächsten Jahr wieder viele Tierheimbewohner ein schönes neues Zuhause finden und viele Menschen Ihre Vorurteile gegen Tierheimtiere ablegen.
Viele Herzliche Grüße
Agnes Breuer