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Jetzt ist es schon über ein Jahr her, dass ich aus dem Tierheim ausgezogen bin. Als meine Familie mich damals abgeholt hat, war ich mir nicht ganz sicher, ob mich auch mein Artgenosse haben will. Er hat mich anfangs öfter mal angebrummt, aber ich habe mich davon nicht stören lassen. Inzwischen ist es alles bestens, er ist ein guter Kumpel, dem es nichts mehr ausmacht, wenn ich ihn mal zu dicht auf die Pelle rücke oder ihn fast umrenne. Wenn ich ein Körbchen belege, sucht er sich einen anderen Platz, und das ist auch gut so. Ich stehe jetzt morgens immer schon als erster auf und gehe in die Küche, wenn die anderen noch schlafen, dann ist mir der Platz sicher.

Im Haus finde ich mich bestens zurecht und kenne ich auch die hinterste Ecke vom Garten. Meine Familie war ganz überrascht, wie sicher ich trotz meiner Blindheit alles aufspüre. Sie sind richtig begeistert, dass auch die Hundeklappe für mich kein Problem ist, nachdem sie endlich etwas tiefer eingebaut wurde. Gelernt habe ich das mit Clickertraining. Das macht mir viel Spaß und ich liebe es auch, wenn mein Frauchen Leckerchen in der Wohnung versteckt und wir beide dann suchen dürfen.

Ich gehe inzwischen auch meistens begeistert spazieren, am liebsten ist es mir, wenn wir mit dem Auto oder Fahrrad ins Feld oder in den Wald fahren. Seitdem wir letzten Winter öfter im Schnee spazieren waren, laufe ich auch schon mal einfach im Kreis meine Runden, soweit die Leine reicht und werde dabei richtig schnell. Es sagen dann immer alle, ich benehme mich wie ein Zirkuspferd in der Manege.

Eine Gewohnheit aus Tierheimzeiten habe ich bis heute behalten: ich sortiere mir immer noch alle Decken zu einem kleinen Berg, bevor ich mich hinlege. Das findet mein Hundekumpel zwar nicht so gut, er hat lieber eine gerade Unterlage, aber manchmal legt er sich inzwischen auch auf meine Kreationen.

Meine Familie erzählt mir immer noch fast jeden Tag, wie glücklich sie sind, mich bekommen zu haben.

Viele liebe Grüße ins Tierheim
von Hugo