Ich heiße Judith,
Oma hat mich am 7. Juni nach Hause geholt. Sie sagt sie nennt mich Julchen. Judith ist kein Name für mich, 3 Tage habe ich mich versteckt. Oma hat immer zu mir gerufen, ich brauche keine Angst zu haben. Oma hat mich so lieb.
Die ersten Male habe ich dann auch mein Essen wieder rausgebracht. Ich kann auch keine großen harten Stücke essen aber Oma passt schon auf. Vor Wasser habe ich Angst, ich trinke auch keins, sondern Katzenmilch.
Ich bin gerne auf dem Balkon, lege den Kopf gerne in Christas Schoß. Ich liebe die Sonne, den Regen und wenn es dunkel wird. Den Wind mag ich nicht. Ich bin nicht gerne alleine, und wenn es zu laut ist das mögen wir auch nicht.
Oma redet immer mit mir, ich antworte darauf und sie versteht das. Sie nennt mich auch Mäuschen kleiner Schatz und mein Mädchen. Oma sagt bei mir ist alles anders, als bei der Katze die sie vorher hatte. Wenn ich Haare ab husten muss das geht nicht. Ich muss erst was essen und dann kommt es leise und draußen ist es. Nur Oma kann es nicht immer hören.
Ich habe zwei Kletterbäume, Spiele und toben gerne da wackelt mein ganzes Häuschen. Ich bringe auch Oma oft zum Lachen. Vor ihrem Stock hatte ich erst auch Angst aber Oma sagt sie braucht ihn zum Laufen. Jetzt habe mich daran gewöhnt.
Abends sitze ich oft auf dem Sitz in der Badewanne. Dann sage ich, dass sie mich für die Nacht bürsten muss.
Ich schlafe auf dem großen Bett neben ihr, habe aber schöne Kissen und schöne Körbe. Ich sitze auch gerne auf der Sessellehne bei Oma und auf dem Sofa.
Danke Oma dass du mich geholt hast, danke Dir, dass es dich gibt.
Wenn ich möchte, dass Oma mich krault und streichelt, dann tippe ich sie mit dem Pfötchen an.
Wenn es mir auf dem Tisch vom Balkon in der Sonne zu warm wird, dann gehe ich auf den Fußboden.
Wenn es schellt geh ich in Deckung, aber vier Leute mag ich, die dürfen mich kraulen - Michael, Jutta, Dieter und Elke.
Ich kann sowohl aus dem Küchenfenster wie auch aus dem Schlafzimmerfenster schauen. Da ist immer was los. Wenn ich abends auf dem Balkon sitze und es kommen so Qualmwolken und es stinkt furchtbar, dann sause ich aber ganz schnell wieder rein. Der Nachbar von meiner Oma raucht nämlich.
Heute gab es wieder Fisch. Das mag ich. Wenn etwas über ist, füllt Oma es in ein Töpfchen und deckt es ab. Ich kann dann alleine den Deckel wegschieben. Ich lerne auch langsam Brekkies zu essen und zu beißen. Ich habe alles geschluckt und anfangs kam es wieder raus.
Wenn ich mich auf den Rücken lege und alle vier weg Strecke oder wie ein Rollmops hin und her rolle dann lacht Oma, das ist so schön. Ich wünsche allen Tieren, die im Tierheim sein müssen, das sie bald ein liebes Frauchen, Herrchen oder eine liebe Oma bekommen und zufrieden und glücklich werden, wie ich bei Oma sein kann.
Danke, dass es die Lieben gibt, die uns in der Not auffangen.
Euer Julchen (Judith)