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Ein herzliches Hallo an alle Leute aus dem Tierheim Dellbrueck, hier meldet sich Karabash – äähh – nein, ich heiße jetzt ja Anton (noch sehr gewöhnungsbedürftig).

Da ich nun schon ein paar Tage hier die Lage gecheckt habe, möchte ich Euch allen kurz erzählen, wie es mir ergangen ist.

Also, die Fahrt in mein neues Zuhause war auf den ersten 80 km so gar nicht nach meinem Geschmack, wobei ich mich in diese prekäre Lage selber gebracht habe. Um es kurz zu machen, Transportbox gespickt mit Fleischwurst und getrocknetem Pansen, ich da rein, Klappe zu und dann war die Not groß. Also habe ich mit allen mir zur Verfügung stehenden akustischen Mitteln mein Leid in die Welt hinausgejammert, hat auch geholfen. Mein neues Frauchen hatte ein Einsehen (oder mittlerweile Kopfschmerzen oder beides), jedenfalls zog Sie um auf den Rücksitz, ich durfte auch auf den Rücksitz und alles war gut. Wie Ihr seht, meine erste Erziehungsmaßnahme hat prima funktioniert.

Kaum im neuen Zuhause angekommen, hieß es, es muss ein anderer Name her. Ich durfte wählen zwischen Günter, Herrmann und Anton – Schreck lass nach!!!!! Wo bin ich hier bloß hingeraten. Ich habe mich für das kleinste Übel entschieden, außerdem muss ein Kangal auch nicht immer auf seinen Namen hören. Mein neues Rudel findet meinen Einzug hier das ein oder andere Mal noch gewöhnungsbedürftig. Am ersten Tag haben sich alle riesig gefreut, am 2. Tag haben sie sich gewundert dass ich immer noch da bin und ab dem 3. Tag haben sie realisiert, dass ich auch zu bleiben gedenke. Ich find es hier Klasse, auch wenn die große alte Dame sich im Moment noch manchmal etwas divenhaft gibt, alles nur Schow, sag ich Euch. Mir kann keiner widerstehen. Manchmal schäkern wir beide auch schon miteinander.

Man, was habe ich in den letzten Tagen alles erlebt. Wir waren einkaufen im Tierfachgeschäft. Da habe ich Mischling Konrad und Setterdame Trude kennengelernt (die Namen sind auch nicht besser…sehr beruhigend), ich durfte oft im Auto mitfahren, bin spazieren gegangen, habe fleißig Sitz und Platz geübt, und, und, und ja und dann habe ich noch von Nachbars Boxerhündin einen drüber bekommen, obwohl die ja soooooo lieb ist …..pppffffff….Mir kam dann zu Ohren, die Lady wäre im Moment hormonell etwas indisponiert – Weiber!!!! Jetzt hat ihr Frauchen Angst, dass ich evtl. nachtragend sein könnte hi, hi, richtig so!!! – das hätte sie ja auch mal 20 Meter vorher sagen können, dann hätte ich mich vornehm zurückgezogen, oder auch nicht.

Eine Sache hier finde ich allerdings überhaupt nicht amüsant. Bevor wir unser Futter bekommen, müssen wir alle in einer Reihe Sitz machen, wie die Orgelpfeifen. Dann werden die Näpfe mit Fleisch und Gemüse gefüllt und ich muss meinen Hintern immer noch auf den Boden drücken, und erst, wenn alles fertig ist, dürfen wir auf Kommando an unseren Napf. Für die anderen Vier scheint das total normal zu sein, ich finde, das ist Tierquälerei, muss der BMT da nicht einschreiten???? Könnt Ihr mal Eure Gesetzbücher wälzen und prüfen ob, das erlaubt ist???

So, das war das Wichtigste aus meinem neues Zuhause. Ihr seht, ich habe alles im Griff. Jetzt werde ich noch ein bisschen mein Bett schreddern.

Anbei schicke ich ein paar Bilder, damit Ihr seht, wohin es mich verschlagen hat. Ich würde mal sagen, ich hätte es schlechter treffen können.

Viele Grüße an alle, besonders an Lupo, bis bald

Euer Anton