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Liebes Tierheimteam,

vor ziemlch genau 1,5 Jahren, damals kurz vor Weihnachten haben wir unsere Lisa (ehemals Dahlinchen) zu uns geholt. Sie ist ein zauberhafter, kleiner Hund. Der Anfang war allerdings etwas holprich, deshalb ist dieser Bericht für alle bestimmt, die einen Tierheimhund zu sich holen. Er soll Sie in dieser Entscheidung beatärken, denn es lohnt sich.

Lisa kam über den BMT aus Ungarn zu uns und sie war nicht sehr gut dran. Dünn mit Narben an einigen Stellen und so voller Angst vor Allem und Jedem. Ganz am Anfang hatte sie sogar Angst auch nur über die Türschwelle zu gehen. Vor Gegenständen, die auf den Tisch gestellt wurden oder die man in die Hand genommen hat, hatte sie schiere Panik. Sie hat sich sofort geduckt, fing an zu zittern und machte vor Angst unter sich. Von so einfachen Sachen wie über einen kleinen Bach zu springen oder sie daraus trinken zu lassen konnten wir lange Zeit nur träumen. Bei jeder Fütterung hat sie sich schnell so viel wie in die Schnauze passte geschnappt und ist damit irgendwo in eine Ecke geflüchtet um dort etwas zu essen und den Rest hinter irgendwelchen Kissen auf dem Sofa zu vestecken. Nach etwa einem Monat hat sie angefangen unseren Besuch, meist nur den männlichen Teil davon, anzugreifen. Sie hat offensichtlich das regelmäßige Essen, Streicheln, die warmen Schlafplätze und ihren geliebten Fero (unseren Zwergpinscherrüden) mit allen Mitteln verteidigen wollen, um es nicht wieder zu verlieren.

Wenn ein Hund sich so entwickelt neigt man dazu ihn wieder im Tierheim abzugeben, aber machen Sie es bitte nicht. Es lohnt sich mit diesem Tier zu arbeiten. Innerhalb von 1/2 Jahr in dem wir Lisa systematisch (auch mit Hilfe von unseren Fero) die Verhaltensregeln und das Spielverhalten anerzogen haben, sind alle diese Anfangsprobleme verschwunden. Wir haben alle möglichen Nachbarn den ganzen Vormittag lang hier von A nach B durch das Haus laufen lassen und haben sie dabei Hüte und Mützen und Besen und Eimer tragen lassen, damit sie sieht, dass es völlig normal bei uns ist. Unser Rüde war so nett ihr immer einen kleinen Rest von seinem Essen übrig zu lassen, damit sie sieht, dass es hier Nahrung im Überfluss gibt. (Er hat es übrigens von sich aus gemacht, wir haben ihm den Fressnapf niemals weggenommen. Wieso er die Situation so gut begriffen hat wissen wir bis heute nicht, er ist einfach unglaublich und war eine große Hilfe bei Lisas Erziehung).

Die Zusammenfassung nach nur 1,5 Jahren sie so aus: Lisa ist einfach zauberhaft. Sie himmelt uns gerade zu an. Fero ist ihr so sehr ans Herz gewachsen, dass sie am liebsten nur auf ihm schlafen möchte. Jeder kann uns problemlos besuchen und sie freut sich schon ganz oft über Menschen, die sie wiedererkennt. Sie ist so eine terue Seele und selbst in schwierigen Situationen lässt sie sich von uns lenken.

Ich hoffe das macht allen Mut, die vorhaben sich einen Hund mit schlimmer Vergangenheit zu holen. Was ihr in Ungarn alles passiert ist werden wir niemals wissen, aber es hat sie auf Umwegen zu uns geführt und wir sehen jeden Tag wie sie immer mehr von ihrer Vergangenheit abwirft.

Viele Grüße

Sabine und Stephan H.