Liebes Tierheim-Team,
die kleine Arielle ist letzten Freitag wohlbehütet bei uns angekommen. Wir waren entsetzt beim Anblick der extrem deformierten Beinchen und Füßchen, die in Natura noch viel schlimmer sind als auf dem Foto, was wir von ihr bekommen haben. Wir haben schon viel gesehen, aber einen Welli mit solch arger Behinderung verschlägt einem alles.
Arielles Krankenkäfig haben wir dann speziell für sie ausgestattet, denn sie soll es ja so angenehm wie möglich haben. Bei ihrer Behinderung ist dies mehr als eine kleine Sache.
Gestern morgen ging es zu Dr. Straub, einem Spezialisten für Vögel und Reptilien in der Düsseldorfer Tierklinik zum Eingangscheck. Arielles Kropf- und Kloakenabstriche sowie auch die Sammelkotprobe waren unauffällig, also alles in Ordnung. Sie ist recht dünn, aber wir hoffen, dass sich dies bei guter Unterbringung und Versorgung verbessern wird. Leider kann man an ihren schwer deformierten Beinchen und Füßchen nichts mehr machen. Diese beidseitige Hüftluxation ( verursacht durch fehlende Nistkuhle ) hätte direkt als Küken innerhalb der ersten 4 Lebenswochen durch einen vogelkundigen Tierarzt behandelt werden müssen, da gab es noch Chancen. Nun ist es leider zu spät und die Kleine muss mit diesen schlimmen Missbildungen zurecht kommen.
Ganz jung ist Arielle nicht mehr, ihre Wachshaut an der Nase hat \"Wucherungen\", die eine junge Henne noch nicht hat.
Gestern nachmittag ist Arielle ins Vogelzimmer gezogen. Sie war ganz aufgeregt so viele Artgenossen zu sehen und hat voll den Krankenkäfig abgerissen. Fliegen kann sie ja, aber eben leider nicht landen und nur sehr schlecht klettern.
Heute nachmittag durfte sie den Krankenkäfig verlassen und zu ihren 26 neuen Freunden ziehen. Leider kann sie nirgends landen ausser auf dem Volierendach. Das werden wir noch mit weiteren verschieden Unterlagen ( Brettchen, Handtuch, Korkrinde u.a. ) ausstatten, dann kann sie sich aussuchen, wo es ihr am bequemsten ist. Arielle muss nun lernen, dass sie ihre Flügel verstärkt einsetzen muss um zu verschiedenen Plätzen zu kommen statt sich äußerst mühsam mit ihren Füßchen vorwärts zu bewegen.
Die Voliereneingänge sind mit „Sonnendecks“ ausgestattet auf denen sie landen könnte und es gibt Tische auf denen auch gelandet werden kann. Jetzt muss sie erst einmal alles kennenlernen und schauen, wie sie am Besten zurecht kommt.
Anbei ein paar Fotos von Arielle in ihrem Krankenkäfig.
Wir hoffen so sehr, dass die kleine Maus sich zurecht findet und hier noch ein schönes Leben mit ihren Freunden führen kann.
Viele Grüße,
Barbara Hesterberg + Arielle