Liebes Tierheim-Team,
eigentlich haben wir geglaubt, wir müssten unseren Urlaub ohne Marla verbringen.
Unser Ferienhaus in Holland, das wir bereits im Dezember gebucht haben, damit unser Senioren-Hund Charly auch die Seeluft genießen kann, wäre ebenso für Marla, von deren Schicksal wir erst 3 Monate später erfuhren, perfekt gewesen.
Da wir aber wussten, dass in den Niederlanden die sog. Kampfhunde - zu der unsere alte Marla mit ihren geschätzten 13 - 15 Jahren, ihren mittlerweile schlimmen Arthrosen und allen noch vorhandenen 5 Zähnen - auch zählt, mittels des RAD beschlagnahmt und getötet werden können, haben wir uns bemüht, eine geeignete Unterbringung für Marla zu finden.
Bei der Vermittlung von Marla war Frau Sauerland so freundlich und hat uns angeboten, Marla für die Zeit unseres Urlaubes wieder bei Euch zu lassen. So schön es bei Euch in Dellbrück auch ist und so viel und liebevoll Ihr Euch um sie gekümmert hättet - aber wir glaubten nicht, dass es die alte Dame verstehen würde und womöglich hätte sie sich diesmal ganz und gar aufgegeben.
Eine Bekannte, die selbst Tierpflegerin ist und in einem Tierheim arbeitet, hatte sich bereit erklärt, Marla für die Zeit unseres Urlaubes bei sich zu Hause zu versorgen. Sie wohnt ebenerdig, kennt sich mit Marla\'s Rasse aus und besitzt aufgrund ihres Jobs auch die Befähigungen mit Marla spazieren zu gehen. Somit war auch der Landeshundeverordnung genüge getan...
Alles soweit organisiert: Marla\'s Probebesuche und das Probeschlafen waren erfolgreich - es schien ihr dort zu gefallen. Wir konnten fahren...
Dann aber - 6 Tage vor unserer Abreise - sahen wir einen Bericht von Claudia Ludwig in ihrer Sendung \"Tiere suchen ein Zuhause\". Demnach können u.a. auch Staffordshire-Terrier nun in die Niederlande einreisen. Sofort durchsuchten wir das Internet nach zusätzlichen Informationen. Auf den offiziellen Botschaftsseiten des Königreichs der Niederlande (http://bln.niederlandeweb.de/de/content/community/Ausweis/heimtiere/start_html) wurden wir fündig - und Marla kam mit in Urlaub.
Marla hat die Zeit am Meer sehr genossen. Auch wenn sie aufgrund ihres mittlerweile sehr wackeligen Gangs, verbunden mit den Arthrosen und dem im Mai zugezogenen Kreuzbrandrisses nicht viel laufen konnte, so merkte man, dass ihr das Wasser - vor allem die Muscheln und die von ihr aufgespürten Krabbenteile sehr gefielen.
Wir wissen, dass ihre Zeit bei uns leider sehr begrenzt ist, freuen uns aber über jede Stunde mit ihr. Sie braucht häufig Hilfe beim Aufstehen, kann sich nicht immer aufrecht halten und fällt um, doch wünschen wir uns und ihr, dass wir noch eine schöne gemeinsame Zeit haben werden, wie lange diese auch immer sein mag.
Marla ist der klassische Beweis, dass ein Hund - ein American Staffordshire Terrier, auch nach 10 Jahren im Tierheim, absolut problemlos in eine Familie integriert werden kann. Wír wünschen, dass noch viele ihrer Schicksalsgenossen ein Zuhause finden, bevor es für sie zu spät ist.
Anbei ein paar \"Beweise\" aus dem Urlaub.
Viele Grüße aus Hürth
Familie Walther-Miehe