Liebe Frau Hemmerling,
an den schönen Vorfrühlingstagen in der letzten Woche ist es uns endlich mal gelungen einige Fotos von Stoffel zu schießen.
Wie bereits geschrieben ist es fast unmöglich ihn im Haus zu fotografieren weil er sobald wir uns ihm nähern sofort auf uns zugewetzt kommt und geknuddelt werden will und man auf den Fotos dann mal nur einen Schwanz, nur ein Ohr oder nur eine Pfote sieht. Heute aber dann also wie versprochen die ersten „richtigen“ Fotos…
Stoffel ist einfach eine Wucht, anders kann man diesen Kater nicht nennen.
Er kam aus dem Tierheim, stieg hier bei uns aus seiner Transportbox und war einfach Zuhause. Keine Scheu, keine Unsicherheit, kein Verstecken, nichts. Die anderen Katzen begrüßte er als ob er sie schon seit Ewigkeiten kennen würde und sie waren über dieses Verhalten so perplex dass sie sich ihm gegenüber auch vollkommen freundlich verhielten. Und das hat bis heute angehalten.
Stoffel liebt das Leben und seine neuen Spielgefährten und ein besonderes Vergnügen ist es für ihn, mit unserer jüngsten Katzen (die gerade mal zwei ist und somit an die mindestens dreizehn Jahre jünger als er selbst) durch das ganze Haus oder den Garten zu fegen, Verstecken zu spielen und sich zu jagen. Wenn er dann müde ist krabbelt er ins Bett und mummelt sich unter der Decke ein bis er ausgeschlafen hat und dass geht das ganze wieder von vorne los.
Naja, darüber hinaus hat er (wie bekannt) nichts als Blödsinn im Kopf.
Er klettert in die Waschmaschine, turnt durch die Spülmaschine, sitzt immer genau dort wo man ihn gerade nicht gebrauchen kann und wirft alles runter was ihn interessiert nur weil er es so toll findet dass es beim Herunterfallen Krach macht.
Überhaupt findet Stoffel Krach in jeder Form toll, genauso wie Besuch, Chaos, Unordnung, neue Sachen, einfach alles, was eine „normale“ Katze zur Verzweiflung treibt.
Als er eine Woche bei uns war ist er in einem unbeobachteten Moment aus dem Garten verschwunden und wir haben ihn mehrere Stunden gesucht bis wir ihn zwei Straßen weiter wieder gefunden haben. Dort saß er stillvergnügt auf einer Terrasse und ließ sich von der Hausbesitzerin mit allen möglichen Leckereien verwöhnen. Wir hatten große Bedenken dass er – eben weil er gar keine Angst kennt – vielleicht nicht wieder nach Hause kommt wenn er unterwegs ist sondern gemütlich immer weiter vor sich hin spaziert, dass ihm etwas passiert oder er einfach von jemandem mitgenommen wird.
Aber zwischenzeitlich liebt er „sein“ Haus und „seinen“ Garten so sehr dass er immer in unmittelbarer Nähe bleibt und wir hoffen dass er bis zum Frühling/Sommer so weit sein wird dass er auch ohne Kontrolle seine Freiheit genießen kann und freiwillig den Garten nicht mehr verlässt wie unsere anderen Katzen das auch tun. Sicherheitshalber hat er ein Halsband mit unserer Telefonnummer um damit wir ihn nicht jeden dritten Tag aus dem Tierheim abholen müssen falls er doch auf Wanderschaft geht aber wir hoffen dass das bald nicht mehr nötig sein wird.
Ich denke, die beigefügten Fotos belegen wie wohl er sich hier fühlt und dass er das Leben rundum genießt. Und wir genießen ihn !!!!
Liebe Grüße,
Stoffels Dosenöffner