Liebes Tierheim-Team,
Als meine Katze im Dezember nach kurzer und schwerer Krankheit starb, wollte ich eigentlich nicht so schnell wieder neue Hausgenossen bei mir aufnehmen. Aber meistens kommt es ja dann doch anders, als man sich das eigentlich gedacht hat.
Eigentlich wollte ich mir Marie und Merlin, deren Profil ich vor einer Weile auf den Vermittlungsseiten Eures Tierheims entdeckt hatte, am Samstag vor Weihnachten nur mal anschauen. Als mir Eure Miriam die Tür zum Katzenzimmer öffnete und ich die beiden eng verschlungen auf dem Sessel liegen sah, warf ich all meine Vorsätze spontan über Bord. Es war eine Bauchentscheidung, die beiden bei mir aufzunehmen, trotz Maries Tumor-Erkrankung und des fortgeschrittenen Alters der beiden Süßen.
Am 27. Dezember sind Marie „Miechen“ und Merlin dann früher als geplant bei mir eingezogen und somit sind sie nun schon fast vier Wochen bei mir.
Merlin hatte schon kurz nach der Ankunft im neuen Zuhause die Wohnung erkundet und zeigte keine Scheu, während Marie bis abends brauchte, bis sie sich unter dem Bett hervorgetraut hat. Aber dann war es, als hätte man einen Schalter umgelegt. Von jetzt auf gleich war Marie "angekommen".
Merlin, der eigentlich immer den Eindruck macht, als könne nichts ihn aus der Bahn werfen, fühlt sich hier zwar wohl, es hat aber eine Weile gedauert, bis er von sich aus Kontakt zu mir gesucht hat. Mittlerweile weicht er mir nicht mehr von der Seite. Er liegt entweder in meinen Kniekehlen, auf den Beinen oder einfach nur auf dem Platz neben mir. Er ist kommunikativer als Marie, erzählt viel und braucht immer Ansprache. Marie "Miechen" fordert ihre Schmuseeinheiten lautstark ein, liegt aber auch gerne mal stundenlang in der Heizungsliege oder auf dem Kratzbaum.
Beide sind völlig ohne Argwohn, lassen sich an den Füßen oder am Bauch anfassen, kratzen und fauchen nicht. Sie sind wirklich der 6er im Lotto, als der sie von den guten Seelen des Katzenhauses beschrieben wurden.
Ja, sie sind über 10 Jahre alt, ja, sie haben gesundheitliche Einschränkungen, ja, ich weiß nicht, wie viel Zeit mir ihnen bleibt. Nein, all diese Kriterien waren für mich bei der Entscheidung kein Grund, die beiden nicht zu nehmen. Ich bin so dankbar für die zwei und möchte hiermit gerne an die Menschen appellieren, die sich im Katzenhaus nach neuen Hausgenossen umsehen: Gebt auch den alten Tieren eine Chance. Ihre Dankbarkeit und Liebe ist Euch gewiss. Entscheidet mit dem Herzen, nicht mit dem Verstand. Sei die Zeit mit den Graufellchen auch noch so kurz - sie ist eine Bereicherung fürs Leben!
Mein Dank gilt auch Miriam, Erika und Kerstin, die mir mir Rat und Tat zur Seite standen und jede meiner Fragen geduldig beantwortet haben. Das hat Miechen, Merlin und mir die Eingewöhnungsphase sehr erleichtert.
Mein Beitrag darf auch gerne auf der Facebook-Seite veröffentlicht werden.
Viele Grüße
Eure Anke H.