Lieber Herr Schinzel, liebe Tierheim-Mitarbeiter,
nachdem ich jetzt schon über ein halbes Jahr bei Familie Klock bin, möchte ich euch erzählen, wie es mir so geht.
Eigentlich wollte ich euch schon viel früher schreiben, aber ich musste abwarten, bis ich unbeobachtet an den Computer konnte.
In den ersten Wochen habe ich mir sehr viel Mühe gegeben, einen guten Eindruck zu machen. Ich war sehr lieb und brav. Im Mai wurde ich dann läufig. Das hat mich ziemlich verunsichert. Ein neues Zuhause und eine neue Familie, an die ich mich gewöhnen musste, und dann auch noch meine Hitze haben mich doch ziemlich durcheinander gebracht. Weil ich nicht so recht wusste, was los war, habe ich andere Hunde und auch Menschen lieber erst einmal heftig angeknurrt Das fand Familie Klock nicht so schön.
Nachdem die Hitze vorbei war, ging es mir dann wieder besser. Ich kann auch mit anderen Hunden und Menschen wieder besser umgehen. Es gibt recht viele andere Hunde in der Umgebung. Mit manchen verstehe ich mich ganz gut, bei anderen bin ich etwas zurückhaltender und knurre sie lieber erst einmal an, wenn sie mir zu nahe kommen.
Einmal hat mich eine andere Hündin in die Leiste gebissen. Die war wohl genauso nervös wie ich. Die Wunde musste genäht werden und ich musste eine Zeit lang einen Kragen tragen. Kaum waren die Fäden gezogen, habe ich nicht aufgepasst und bin in eine Glasscherbe getreten, die mir eine Pfote richtig schlimm aufgeschnitten hat. Da ging es schon wieder zum Tierarzt, ich wurde wieder genäht und musste wieder in den Kragen.
Am 05.10.2010 sollte ich eigentlich kastriert werden. Da habe ich den Klocks aber einen Strich durch die Rechnung gemacht und bin kurz vorher wieder läufig geworden. Dieses Mal hat es mich nicht so sehr überrascht und alles lief ruhiger ab.
Ich habe es mir zur Aufgabe gemacht, das Haus zu bewachen. Sobald irgendwo eine Autotür klappt oder jemand vorbeifährt oder es klingelt, sage ich Familie Klock durch lautes Bellen und Heulen Bescheid. Leider verstehen die das nicht richtig und sagen dann immer ich soll still sein, es sei doch alles in Ordnung. Da muss ich wohl noch etwas Erziehungsarbeit leisten. Wir gehen auch einmal in der Woche zur Hundeschule.
Insgesamt gefällt es mir hier ganz gut. Nachts darf ich sogar mit ins Schlafzimmer. Ins Bett lassen sie mich allerdings nicht, ich muss auf dem Fußboden schlafen. Zweimal täglich gibt es etwas zu fressen und wir gehen auch jeden Tag mehrmals spazieren.
Viele Grüße, eure Trixie Klock
P. S. Auf den angehängten Bildern seht ihr mich in Klocks Garten.